01.11.2015 – Erste Alleinflüge von Inken Paland
Am Sonntag, 1.11.2015, herrschte auf dem Flugplatz in Tröstau zum Abschluss der Flugsaison nochmals reger Flugbetrieb. Der Morgennebel hatte sich schnell aufgelöst, die Sonne strahlte vom wolkenlosen Himmel und es war fast windstill.
Es herrschen optimale Bedingungen für die Schulung der jungen Pilotenanwärter.
So stieg dann auch der Fluglehrer Michael Kusa mit seiner 15-jährigen Flugschülerin Inken Paland aus Marktredwitz in das Schulflugzeug vom Typ ASK 13. Inken hat im vorigen Jahr mit der Ausbildung zur Segelflugpilotin bei der Luftsport-Vereinigung Schönbrunn-Wunsiedel e.V. begonnen. Nach einigen Übungsflügen am letzten Sonntag war nun der Fluglehrer Michael Kusa überzeugt, dass Inken das Flugzeug alleine starten und landen kann. Allerdings muss ein weiterer Fluglehrer diese Einschätzung bestätigen.
Nachdem der Vereinsausbildungsleiter Bernd Hilpert derzeit in Urlaub ist wurde beim Nachbarverein auf der Ottengrüner Heide (bei Helmbrechts) angefragt. Von dort kam der Fluglehrer Reinhardt Sommerer mit dem Flugzeug nach Tröstau, machte 2 Checkflüge mit der Flugschülerin und gab dann ebenfalls sein O.K. für die sogenannte „A-Prüfung“: Drei Alleinstarts und Landungen.
Inken stieg nun alleine in das Cockpit des Segelflugzeugs. Konzentriert nahm sie die letzten, ruhigen Anweisungen ihres Fluglehrers entgegen. Dann wurde die Haube geschlossen und das Schleppseil am Flugzeug eingeklinkt. In Tröstau werden die Segelflugzeuge von einer 280 PS starken Schleppwinde an einem 1100 m langen Stahlseil in den Himmel gezogen. Mit einer rasanten Beschleunigung wie in der Formel 1 geht es in 30 Sekunden bis auf ca. 350 Meter, dann wird das Seil ausgeklinkt. Inken kurvte nun mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten in der ruhigen Luft, um dann nach dem Erreichen der entsprechenden Flughöhe den Landeanflug zu beginnen. Vorschriftsmäßig flog sie die sogenannte „Platzrunde“ ab um dann weich auf der Graspiste in Tröstau zu landen.
Natürlich war bei diesem ersten Flug bei der Flugschülerin eine gewisse Nervosität festzustellen. Im „Debriefing“, also bei der Nachbesprechung des Fluges mit den Fluglehrern wurden weitere Hinweise gegeben. Bei den nächsten beiden Alleinflügen setzte Inken alles perfekt um.
Nach der letzten Landung nahm sie erleichtert die Glückwünsche ihrer Familie und der Fliegerkameraden entgegen.
Inken Paland hat jetzt mit ihrem Vater Michael gleichgezogen, der bereits vor 4 Wochen seine A-Prüfung abgelegt hat. Beide müssen nun in den Wintermonaten fleißig Theorie büffeln, um dann in den Fächern Technik, Aerodynamik, Meteorologie, Navigation, Verhalten in besonderen Fällen die schriftliche Prüfung bei Luftamt Nordbayern in Nürnberg abzulegen. Weiterhin müssen sie eine schriftliche und praktische Sprechfunkprüfung ablegen. Wenn dies alles geschafft ist können sie im nächsten Frühjahr mit der weiteren praktischen Flugausbildung fortfahren. Am Ende steht dann die abschließende praktische Prüfung bei einem Prüfer vom Luftamt an, um nach einem langen Weg die ersehnte „Pilotenlizenz für Segelflugzeugführer“ in Händen zu halten.
Vater und Tochter vor dem ersten Alleinflug. Wer ist nervöser?
Der erste Alleinflug. Kurz vor dem Aufsetzen auf der Piste 13.
Abflugbereit zum zweiten Alleinflug.
Und los geht's!
Geschafft! Die Familie ist erleichtert und freut sich!
Inken Paland (2. von links) mit (v.l.n.r) den Fluglehrern Michael und Reinhardt sowie ihrer Familie mit Eltern Michael und Edda sowie Schwester Felice